Erfahrungsbericht

Rotkreuz-Fahrdienst fährt erblindete Frau zur Bestrahlung

Als die blinde Frau Holderegger den Bescheid bekam, dass sie 33 Mal nach St. Gallen zur Bestrahlung gehen muss, war ihr sofort klar, dass Ihre Familie diese vielen Fahrten ins Krankenhaus nicht alleine ausführen konnte.

Sie machte sich Sorgen, wie sie den Transport zum Behandlungsort organisieren sollte und ob Sie sich in der fremden Umgebung überhaupt alleine zurechtfindet. Frau Holderegger kontaktierte ihre Bezugsperson des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen. Diese wendete sich an den Rotkreuz-Fahrdienst und klärte ab, ob dieser Auftrag übernommen werden konnte. Daraufhin meldete sich Frau Holderegger telefonisch beim Rotkreuz-Fahrdienst. 

Wie funktioniert die Bestellung der Fahrten?

Für Menschen ohne Sehbehinderung ist es meist einfach, wenn Sie die Termine vom Spital erhalten. Sie lesen diese aus dem Schreiben ab und melden sie an den Rotkreuz-Fahrdienst. Da Frau Holderegger die Termine nicht lesen konnte, übernahm dies ihre Nichte. Sie sprach alles auf ein Tonband, das Frau Holderegger beim telefonischen Gespräch mit der Einsatzleitung des Fahrdienstes abspielte. 

Begleitung zum Behandlungsort

Die Freiwilligen vom Rotkreuz-Fahrdienst holten sie jeweils an der Haustüre ab und begleiteten sie in der Klinik bis zum Bestrahlungsraum und auch wieder zurück. Obwohl nicht immer die gleiche Begleitperson die Fahrt übernehmen konnte, fühlte sich Frau Holderegger sehr sicher und gut aufgehoben. Sie war voll des Lobes über die Freundlichkeit der Freiwilligen, den sicheren Fahrstil und die kompetente Begleitung. «Es ist schön, wie sie mit blinden Personen umgehen können, fast so, als hätten sie alle eine spezielle Ausbildung gemacht». 

Rotkreuz-Fahrdienst sehr gefragt

Der Rotkreuz-Fahrdienst springt in diesen Fällen gerne ein. Die Nachfrage ist weiterhin sehr hoch und in diesem Jahr werden wiederum Rekorde gebrochen. Pro Arbeitstag werden fast 200 Fahrten organisiert und durchgeführt. Unsere sehr engagierten Freiwilligen verdienen hier die höchste Anerkennung. Ohne sie wäre dies schlicht nicht möglich. Neue Freiwillige sind deshalb sehr willkommen. 

Kennen Sie jemanden, der sich gerne für den Rotkreuz-Fahrdienst engagieren möchte? 

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